Tippen gehört zum Handwerk
Es gibt viel zu schreiben...
Man schreibt noch mehr als man glaubt. Hinter den ohnehin schon vielen Worten in Kurznachrichten, Emails, Berichten, Dokumentationen etc. steckt auch noch der Editier-Vorgang: Im Dienste der Effizienz will jeder Text wohlüberlegt sein; so kurz wie möglich und so klar wie nötig. Er soll die Leser informieren oder überzeugen; nicht im Übermaß deren Zeit stehlen. Die Textbearbeitung ist Bestandteil des Denkprozesses, bei dem man entwirft und dann redigiert, bis der Text dem Anspruch gerecht wird. Da kommen einige Anschläge zusammen.
Für kurze Nachrichten unterwegs werden oft Mobiltelefon oder Tablet benutzt. Das kann man für zeitgemäß oder für überholt halten. Sinn und Unsinn des mobilen Re(a)gierens per Textnachrichten haben wir seit Einführung des Blackberry (Smartphone-Vorläufer) diskutiert; das ist hier nicht das Thema. Hier soll es stattdessen um Auswahl des Eingabegerätes (also der Tastatur) und den Umgang damit gehen.
... also lernen wir das mal besser
Weil man an einer richtigen Tastatur (mit Tasten zum Anfassen) hohe Schreibgeschwindigkeiten erreichen kann, würde ich dieser immer den Vorzug geben. Das ist nicht unbedingt vom Nachrichten-Kanal abhängig: Ich schreibe auch die meisten meiner Kurznachrichten (Signal, Whatsapp, ...) am PC, d.h. an einer echten Tastatur. Dazu intalliert man sich einfach die entsprechenden Programme der Dienstleister.
Wenn man praktisch nichts als das Smartphone dabei hat und das Schreiben oder Antworten unvermeidbar ist (oder scheint), sind auch hier - wie bei allem Schriftverkehr - Klarheit, Lesbarkeit und Kürze das Gebot der Stunde (oder Minute). Bevor es lang und verwirrend wird (auf dem Mäusekino-Bildschirm ist strukturiertes Schreiben schwierig), würde ich mir gegebenenfalls den Hinweis leisten: „Vorab schon mal ..., ich schicke bis ... noch weitere Details.”
Wer ein Tablet mit sich führt, hat noch nicht gemerkt, dass es heute Laptops gibt, die kaum mehr Platz wegnehmen und trotzdem eine „ausgewachsene” Tastatur haben. Auf diesen ist effizientes Arbeiten möglich. Am Schreibtisch geht nichts über einen großen Bildschirm und eine sehr gute Tastatur.
Um möglichst schnell zu schreiben, muss man aber mit der Tastatur umgehen können. Das heißt:
- Nicht auf die Tastatur schauen („blind” schreiben).
- Alle Finger systemmatisch auf die Tasten verteilen.
- Auch Zahlen, Satz- und Sonderzeichen beherrschen.
- Ein gutes Tipp-Tempo erreichen.
Es ist beeindruckend, wie ineffizient Büromenschen oft arbeiten; auch an der Tastatur. Auf Defizite beim Tippen hingewiesen, kommen immer die gleichen Ausreden und Rechtfertigungen. Gerne genommen: „Ich hab' da mein eigenes System.” Klar, das besteht aus zwei bis sechs Fingern und ein paar zufälligen Gewohnheiten. Leute, die sich das Tippen nie beigebracht haben, halten halten ihre Langsamkeit für normal und den daraus resultierenden Stress für unvermeidbar.
Vorteile des Schnell-Tippens
Schnelles Tippen spart nicht nur Zeit: Je mehr die Eingabe mit dem Erdenken des Textes Schritt hält, desto entspannter wird der Schreib-Prozess. Das ist gut für die Konzentration und das gedankliche Vorankommen. Man denkt sozusagen durch die Tastatur.
Was heißt »schnell«?
Die Tippgeschwindigkeit wird in WPM (Wörter pro Minute) gemessen, wobei 5 Zeichen als 1 Wort zählen.
40 WPM, also 200 Anschläge pro Minute, sind ein guter Anfang. Die »Zufallstipper« dümpeln oft darunter. Mit 10-Finger-Technik und etwas Übung sind 70 WPM und deutlich mehr auch keine Hexerei.
Als Motivator (und Angeberei) erscheint hier rechts mein tagesaktuelles Typeracer-Badge. Bei Typeracer kann man sich - auch gegen andere - im Tippen messen. Meine Höchstgeschwindigkeit dort waren übrigens 109 WPM, also 545 Zeichen pro Minute oder 9 Zeichen pro Sekunde. Der Text war allerdings relativ einfach und relativ kurz.
Menschen verschiedenster Berufsgruppen investieren in ihre Ausbildung: Theoretische Zusammenhänge und praktische Handgriffe wollen verstanden und eingeübt sein. Meister des Handwerks, des Operations-Saales oder der Raumfahrt fallen nicht vom Himmel. (Letztere fliegen vielleicht gen Himmel, aber es ist ihnen nichts in den Schoß gefallen. So, genug der abgegriffenen Bilder jetzt.)
Bei den Grundlagen für den ganz normalen Büro-Alltag sieht die Welt anders aus: Learning-by-doing dünkt ausreichend. Ist es aber nicht - weder beim Umgang mit Standard-Software noch beim Eingeben von Text an der Tastatur. Für Arbeiten, die man praktisch täglich zu machen hat, genügt das nicht, wenn man die Arbeitszeit sinnvoll nutzen und Stress vermeiden will.
Die Dateneingabe wird aus praktischen Gründen auch in den nächsten Jahren noch per Tastatur erfolgen. Es lohnt sich also, den Umgang damit zu erlernen. Wie man richtig tippt, kann man aus vielen Online-Quellen, viele davon kostenlos, lernen.
Tippen für Fortgeschrittene
Um eine vorgegebene (und anpassbaren) Liste von Zeichen - also insbesondere Sonderzeichen jenseits des Alphabets - zu üben, habe ich ein kleines Trainingslager gebaut.